...and the living is easy...Der Juli ist auch in Grossbritannien die Zeit, in der die Schule zu Ende geht und die Urlaubszeit beginnt. Wie in Deutschland verbringt auch der Brite seinen Urlaub meist im eigenen Land, und die Bevölkerungsdichte verschiebt sich in den Sommermonaten vom Inneren der Insel an die Küste. Grossbritannien hat wahrlich keinen Mangel an Küsten und Stränden, aber im Juli und August kann man trotzdem meinen, dass es zu wenig davon hat. Besonders in Devon und Cornwall wird's dann richtig voll, und man sollte tunlichst im Voraus sein Unterkunft buchen.
Im Juli ist dann auch die Zeit der grossen und kleinen Veranstaltungen, es gibt Festivals, Shows und Open-Air Konzerte wie z.B. die "Proms", und natürlich auch zahlreiche Rock- und Pop-Events, zusätzlich zahlreiche lokale Veranstaltungen für Besucher und Daheimgebliebene.
Der 15. Juli ist der St. Swithun's Day, benannt nach einem früheren Bischof von Winchester, und der entspricht dem Siebenschläfer - wenn es an diesem Tag regnet, soll es angeblich 40 Tage lang weiter regnen. Böse Zungen behaupten, das passiere sowieso, aber lassen Sie es sich gesagt sein - das Wetter ist vor allem in England lange nicht so schlecht wie sein Ruf.
Im August gibt es nochmal einen freien Montag als "Bank Holiday", in England und Wales am Ende des Monats, in Schottland (wohl wetterbedingt) Anfang August.
Das Edinburgh Festival ist eine Ansammlung verschiedener Veranstaltungen, die alljährlich im Sommer in Schottland's Hauptstadt stattdfinden. Das reicht vom "Fringe", dem Strassentheaterfestival bis zum "Military Tattoo", einer Militärparade, die nichts mit Körperbemalung zu tun hat. Diese Veranstaltungen sind sehr populär, jedes Jahr kommen Millionen in die Stadt.
Notting Hill ist ein Stadtteil von London, und der Carnival ist ein Umzug mit karibischen Motiven, an dem Frauen in bunten Kostümen und Federn tanzen, und Steel-Bands spielen. Diese Art von Carnival findet man aber im ganzen Land, allerdings wohl nirgends so groß und so berühmt wie in Notting Hill, wo karibische Einwanderer diese Veranstaltung ins Leben riefen.
Wenn die Tage wieder kürzer werden, beginnt die Zeit der Illuminations. Dies wurde zuerst in Blackpool eingeführt, um auch in der Nachsaison Touristen in den Badeort zu locken. Dabei werden bunte Lichter angebracht, an der Strandpromenade in Form von Lichterketten mit Lichtfiguren, am Tower und dem Riesenrad entlang der Struktur, das geht sogar bis zu beleuchteten fahrenden Strassenbahnen.
Die Dimensionen dieser Lichterschau sind gewaltig - immerhin 10 Kilometer Promenade werden hier beleuchtet. Das erstmalige Einschalten ("Switch On") ist ein Medienspektakel, das live im BBC Radio (!) übertragen wird. Die Ehre des Einschaltens bekommen immer aktuelle Prominente, eine Liste dazu findet sich hier bei Wikipedia.
Der grosse Erfolg der Blackpool Illuminations hat natürlich dazu geführt, dass auch andere Badeorte ihre eigene Lichterschau machen, sogar im Inland findet man solche "Venetian Nights", wie z.B. in Matlock Bath, Derbyshire, wo man auf dem River Derwent selbstgebastelte Boote mit farbigen Lichtern in allen Formen und Variationen versieht, die z.T. mit Autobatterien, z.T mit Kerzen erleuchtet werden, und an Sonntagen auch noch mit einem Feuerwerk. Keine dieser Illuminations erlangte jedoch bislang die Größe und die Bekanntheit wie Blackpool.